Heimtückischer Mord aus Leidenschaft, brutale Vergewaltigung, gemeiner Ehebruch, anmaßende Majestätsbeleidigung und grausamste Folter. Diese Standardthemen des Lateinunterrichts der Oberstufe standen im Mittelpunkt der Fahrt des Lateinkurses der Einführungsphase nach Köln: Im Wallraf-Richartz-Museum stellte die gelungene Führung lebendig dar, wie die Künstler des Barocks diese Geschichten aus den antiken Mythen in Szene gesetzt hatten.

Ebenso vielfältig wie die Gemälde waren die Reaktionen des Kurses. Zu hören waren Kunstkritik („Die Museumsführerin hatte keinen guten Geschmack bei Bilderrahmen.“ [Ben S.], „Rot und blau lag sehr im Trend, glaube ich.“ [Linn H.], „Wir würden uns die Gemälde nicht zuhause aufhängen.“ [Samuel S und Leon S.], ökonomischer Sachverstand („Ein Kilo Lapis Lazuli für 40.000 €!“ [Rahel B.]) und sehr menschliche Reaktionen („Wir haben sehr viel gelacht.“ [Maxi S.]), „Ich bin sehr erschöpft.“ [Julia K.]).

So bleibt nach fünf Jahren Latein kurz vor dem Erwerb des Latinums die Einsicht, dass das Lateinische die Menschen stets zur Beschäftigung mit den antiken Texten herausgefordert hat, sie herausfordert und weiterhin herausfordern wird.