Nur einen Tag, nachdem Dirk Nowitzki seinen Abschied als Basketballer der Dallas Mavericks verkündet hatte, musste die Welt – insbesondere das GAM – einen weiteren schmerzlichen Abschied verkraften: Unser Hausmeisterehepaar, Bille und Toni Schauerte, ist am letzten Schultag vor den Ferien in den wohlverdienten Ruhestand eingetreten!

Mehr als 32 Jahren haben die beiden dem GAM die Treue gehalten, waren im wahrsten Sinne des Wortes rund um die Uhr für ihre Schule im Einsatz.

Bille hat das Überleben ganzer Schülergenerationen gesichert, in dem sie am Schulkiosk stets ausreichend Nervennahrung für die gestresste Schülerschaft bereithielt. Dabei wurde zu Beginn ihrer Zeit an der Morgenröthe noch nicht so viel Wert auf gesunde Ernährung gelegt. In Billes Laden gab es Kakao, Bananenmilch, Snickers, Mars, Hanuta, Schokotörtchen, Pizzaschnecken und viele weitere Leckereien (Twix hieß anfangs noch Raider!). Neben der Extraportion Zucker trug für viele Schülerinnen und Schüler aber auch der kurze „Schwatz“ mit Bille zur Stressbewältigung bei. „Mit Bille konnte man herrlich quatschen und ab und zu über Lehrer lästern!“ Dass die Hausmeisterin als Kummerkastentante bestens funktionierte, diese Erfahrung durften viele Schülerinnen und Schüler machen. Herzlichkeit zeigte Bille auch, wenn jemand mal zehn Cent (früher: zehn Pfennig) zu wenig für den täglichen Schokoriegel in der Tasche hatte. Dann gab es die Nervennahrung eben ausnahmsweise etwas billiger. Der heutige Schulleiter hat selbst von dieser Großzügigkeit profitiert.

Mit dem Einzug der Abendschule kam auch die erwachsene Schülerschaft des Weiterbildungskollegs in den Genuss von Billes Rund-um-Versorgung. Eineinhalb Jahrzehnte betrieb sie am späten Nachmittag noch eine zusätzliche Cafeteria, um die Spätlerner mit Koffein wach zu halten.

Toni Schauerte ersetzte in der Zwischenzeit Tausende von Glühbirnen und Leuchtstoffröhren, reparierte unzählige Stühle, installierte Steckdosen und Beamer, baute Tische und Regale, räumte im Winter Schnee, entrümpelte die Schule von Zeit zu Zeit und setzte all das wieder in Stand, was Schülerinnen und Schüler zerstört hatten. Dass er dabei stets mehr als hundertprozentig arbeitete, konnte man beispielhaft zuletzt im Musikraum erkennen. Mit viel Hingabe suchte er nach Lösungen, die sowohl stabil als auch praktikabel waren. Nun gibt es einen gemeinsamen Schalter für alle Keyboards, Magnet- wie Projektionswand und selbst konstruierte Lautsprecherregale.

In den Zeiten, als der Literaturkurs die Aula noch über Monate reservieren und zweistöckige (!) Bühnen aufbauen durfte, half Toni selbstverständlich in den Weihnachtsferien den handwerklich oft eher gering begabten Kursteilnehmern beim Bühnenbau. Und gefeiert wurde anschließend ebenfalls gemeinsam.

Dass der Hausmeister in puncto Fußball einen streitbaren Geschmack besaß und seine Vorliebe stets offen zur Schau trug, wurde und wird ihm verziehen!

Haus und Garten direkt neben der Schule, da hatte man selbst nach Schulschluss oder am Wochenende oft keine Ruhe. Bille und Toni haben verständlicherweise manchmal auch gemeckert, wenn es nach Feierabend noch an der Haustür klingelte. Doch letztlich war stets zu spüren, dass sie ihren Beruf mit viel Engagement und mit Hingabe für ihr Schulgebäude auf der Morgenröthe, vor allem aber für die darin lernenden und arbeitenden Menschen ausgeführt haben. Dafür danken ihnen alle ehemaligen und aktuellen Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Eltern von Herzen. Wir wünschen den beiden für den Ruhestand alles Gute, insbesondere Gesundheit und Zufriedenheit.

Unser Abschiedsschmerz wird dadurch gemildert, dass Bille und Toni ihre Begeisterung für das Dasein als Hausmeister auf der Morgenröthe weitervererbt haben: Die Nachfolge hat nach den Ferien ihre Tochter, Frau Alexandra Schauerte, angetreten. Ihr wünschen wir bei allem Stress viel Freude im neuen Aufgabenfeld. Wir sind sicher, dass die Zusammenarbeit auch weiterhin prima funktioniert. Bleibt zu hoffen, dass der fiese schwarz-gelbe Farbschwerpunkt in der Hausmeisterloge nun ein wenig abgeschwächt und das Klingelschild mit der Aufschrift BvB auf kurz oder lang durch ein Geißbock-Emblem ersetzt wird.

 

DANKE, Bille und Toni !!!