Vom 8. bis 15. Februar waren 16 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen EF und Q1 zu Gast in Lodi in der Lombardei. Nach einer spannenden Anreise (an Board des Flugzeugs waren fünf Erstflieger) und großer Vorfreude wurde unsere Gruppe herzlich in Empfang genommen. Neben dem sonst üblichen süßen italienischen Frühstück hatten unsere Gastgeber sogar extra Brot und Schinken besorgt. Dass Essen ein zentrales Thema in Italien ist, konnten die Schülerinnen und Schüler während dieser Woche vermehrt feststellen. Leckereien wie italienisches gelato und pizza durften natürlich nicht fehlen, ebenso war die cioccolata calda ein wahrer Gaumenschmaus.
Das italienische Schulsystem schien etwas gewöhnungsbedürftig, da man z. B. Beim Betreten des Gebäudes erst einmal mit einer Karte „einchecken“ muss, doch wollten alle den beliebten Automat mit Süßigkeiten, Pizza, Brötchen, Kaffee und Wasser nicht mehr missen. Das Liceo Statale Maffeo Vegio ist zwar technisch in jedem Klassenraum perfekt ausgestattet, die Art des Unterrichts stieß bei den deutschen Schülern allerdings auf wenig Gegenliebe. Besonders erstaunt waren die Schüler, dass mittlerweile auch in Italien streng auf Mülltrennung geachtet wird und man in der Klasse erst einmal die Vielzahl der Behälter genauestens studieren musste, um seinen Müll loszuwerden.
In den Familien wurden die Gäste aus Deutschland liebevoll umsorgt, wobei die mamma natürlich Wert darauf legte, dass ihr Gast eine ordentlich Portion des Abendessens verspeiste. Erstaunt waren die Siegener, dass die Kinder im italienischen Haushalt ihren Eltern kaum zur Hand gehen und nach einem schier endlosen Abendessen nicht einmal beim Tisch abräumen halfen.
Auf den Ausflügen nach Mantova und Milano bot sich eine idyllische Kulisse schöner italienischer Städte, deren Bild allerdings etwas durch zahlreiche Hundehaufen und hohe Polizei- bzw. Militärpräsenz getrübt wurde. So fanden vor dem Mailänder Dom fanden strenge Sicherheitskontrollen statt, bevor man dieses einzigartige Bauwerk von innen bewundern durfte. Dass die modebewussten Italienerinnen diese Saison verstärkt Pelz trugen, war für die deutschen Schüler ein Skandal, zeigten sich die Italiener doch sonst so tierlieb.
Das Städtchen Mantova konnten wir sogar von oben bewundern, der Aufstieg auf den Turm des Palazzo della ragione machte es möglich, der außerdem noch eine spannende Ausstellung einer jungen Künstlerin aus Como für uns bereit hielt. Auf dem Rückweg nach Lodi staunten wir alle nicht schlecht, als wir an einer kleinen Kirche haltmachten und bei ihrem Betreten unter der Kirchendecke ein Krokodil entdeckten! Es handelte sich um eine Wallfahrtskirche, in die Seefahrer ein ausgestopftes Krokodil mitgebracht hatten.
Nachdem bei einem gemeinsamen Abendessen an Valentinstag unglaublich viel Pizza verputzt wurde – zur Freude aller gab es giri pizza, also Pizza bis zum Abwinken – und man, wie schon die Tage zuvor, wieder spät ins Bett ging, hieß es am nächsten Tag Abschied nehmen. Den bisherigen Abschiednehmen-Tränen-Rekord haben wir locker gebrochen! Eineinhalb Stunden später waren alle mehr oder weniger in der Lage, die Heimreise anzutreten.
Fazit: Eine spannende Woche mit vielen neuen Eindrucken, die niemand missen möchte, ging viel zu schnell zu Ende. Wir freuen uns alle auf das Wiedersehen im Juni, wenn es heißt: “Benvenuti a Siegen!”